Naja, objektive Berichterstattung ist was Anderes. Der Autor schreibt nicht nur ziemlich einseitig und wirr, er stellt auch eine ganze Reihe haarsträubender Hypothesen auf, ohne auch nur den Ansatz eines Beweises dafür zu liefern. Man wird die ganze Zeit den Eindruck nicht los, das Buch eines Spinners zu lesen, der nicht in der Lage ist, seine Gedanken so zu strukturieren, dass man ihm folgen kann.
Trotzdem ist das Buch nicht ganz ohne Wert. Es macht sehr deutlich, wie stark wir heute von den Medien über die Hintergründe des Afghanistan Konflikts fehlinformiert werden. Wer nur die deutsche Presse zu dem Thema als Quellen hat, bekommt sehr leicht den Eindruck, bei den Taliban handelt es sich um fanatische Schwachköpfe und die Bevölkerung in Afghanistan ist einfach nicht in der Lage, zu erkennen, welche Wohltaten die NATO im Land vollbringen möchte.
Hörstel bestätigt das Bild, welches man auch in Gesprächen mit Soldaten bekommt, die in Afghanistan waren. Sie erzählen Geschichten, die so abweichend von der Berichterstattung der Medien sind, dass man sich immer wieder wundert.
Hörstel stell auch die andere Seite sehr nachvollziehbar dar. Nach Lektüre des Buchs, kann man die Wut, welche die islamische Welt auf uns entwickelt besser verstehen. Wenn nicht bald eine radikale Kehrtwende in der Afghanistan Politik erfolgt, wird es noch weitere tausend überflüssiger Toter geben.
lese-raum Bewertung Nick Rivers:
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