Im Kino läuft gerade „Savage“ mit Oliver Stone als Regisseur. Der Film basiert auf einer Romanvorlage von Winslow. „Kings of Cool“ ist das Prequel zu „Savage“. Für mich ist das Buch bislang der beste Thriller des Jahres. Er beschreibt in mehreren Erzählebenen wie Hippies in den 70ern nach Lagoona Beach in Kalifornien kamen, um die Revolution der Liebe zu leben. Dabei haben sie neben der Surferei (die altmodische Variante auf dem Wasser) den Drogenhandel zum mühelosen Gelderwerb entdeckt. Solange es um Graß ging, funktionierte die Szene unter dem Namen „Associates“ als quasisozialistisches paradiesisches Kollektiv. Als aber Koks den Weg zu noch mehr Geld ebnete, zerfielen in den 80ern die Gruppen in egoistische Individuen. Eine Spirale der Gewalt wurde sich langsam beschleunigend in Gang gesetzt.
In den Jahren 2005 ff. kommen die Nachfahren der Hippie-Dealer als Twens ins Geschäft und mischen den Markt mit Hydro-Gras so mächtig auf, dass die alten Strukturen, die sich mittlerweile mit mexikanischen Kartellen vermischt haben, aufschrecken und zum Gegenschlag ausholen. Dies setzt eine Welle von Ereignissen und Gewalt in Gang, der man sich als Leser nicht mehr entziehen kann.
Der Autor ist 58 Jahre alt und schreibt als wenn er gerade Mitte zwanzig ist. Der Roman ist ein wilder Mix aus verschiedenen Zeitebenen, Sprachstilen, Regieanweisungen, Perspektivwechseln (manchmal mitten im Satz), Gedichten und Zitaten. Das macht das Buch magisch und fast hypnotisch. Eine Ähnliche Wirkung hatte bei mir bislang nur 1q84.
Den Film „Savage“ werde ich mir nun jedenfalls im Kino ansehen.
Bewertung: *****
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