Während viele die Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz feiern, gibt es eine Stimme, die unermüdlich auf die Risiken und Gefahren hinweist: Gary Marcus. Der KI-Forscher und Unternehmer gilt als einer der lautesten Kritiker der aktuellen KI-Entwicklung – und das, obwohl er selbst jahrelang in diesem Bereich gearbeitet hat.
Marcus argumentiert, dass heutige KI-Systeme wie ChatGPT und Co. keineswegs so intelligent sind, wie sie scheinen. Sie sind hervorragend darin, Texte zu generieren, aber sie verstehen nicht, was sie tun. Das führe zu gefährlichen Fehlschlüssen, die etwa in der Medizin oder im Rechtssystem fatale Folgen haben könnten. Zudem warnt er vor der Unberechenbarkeit solcher Systeme – wenn niemand genau weiß, warum eine KI eine bestimmte Entscheidung trifft, wird es schwer, sie zu kontrollieren.
Auch die viel beschworene Künstliche Allgemeine Intelligenz (AGI), also eine Maschine mit menschenähnlichem Denken, hält Marcus für eine Illusion. Stattdessen plädiert er für ein Umdenken in der Forschung: weniger Hype, mehr Fokus auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit und echte Fortschritte statt beeindruckender, aber letztlich oberflächlicher Ergebnisse.
Ob er mit seiner Skepsis richtigliegt oder nur als Spaßverderber gilt, bleibt umstritten. Doch seine Argumente sollten zumindest zum Nachdenken anregen – gerade in einer Welt, die immer mehr von KI bestimmt wird.
Quelle: NZZ