In Deutschland stehen derzeit rund 100.000 Elektroautos unverkauft auf Halde. Diese Zahl stammt von einer Analyse des Chemnitz Automotive Institute (Cati) und stellt einen neuen Rekordwert dar. Der Automobilforscher Werner Olle betont, dass viele dieser Fahrzeuge entweder auf Werksparkplätzen, bei Händlern oder in Häfen gelagert werden.
Der Überhang betrifft sowohl inländische als auch importierte Fahrzeuge und ist unter anderem auf das abrupte Ende der E-Auto-Förderung im Dezember 2023 zurückzuführen, was die Inlandsnachfrage negativ beeinflusst hat. Trotz eines starken Anstiegs der Exporte, mit 786.000 ausgeführten Fahrzeugen im Wert von 36 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, konnte dies die Überproduktion nicht kompensieren.
Die deutsche Autoindustrie produzierte 2023 rund 973.000 Elektroautos, von denen etwa 80 Prozent exportiert wurden. Allerdings warnt Olle, dass der Export allein nicht ausreicht, um die überschüssige Produktion abzubauen. Die Lagerhaltung ist teuer, und Rabatte könnten nötig sein, um die Halden zu reduzieren.
Zudem wurden im letzten Jahr rund 446.000 Elektroautos importiert, während 525.000 neu zugelassen wurden. Dies ergibt eine Differenz von 108.000 unverkauften Fahrzeugen, die auf Halde stehen. Auch Tesla ist betroffen, da das Werk in Grünheide offenbar mehr Model Y produziert, als der Markt aufnehmen kann.
Quelle: Golem.de