Künstliche Intelligenzen, insbesondere Sprachmodelle wie GPT, wecken mit ihrer Fähigkeit, menschenähnliche Antworten zu generieren, das Interesse der Wissenschaft. Forscher wie Eric Schulz und Geoffrey Hinton erforschen die psychologischen Aspekte der KI, wobei Schulz den Begriff „Maschinenpsychologie“ prägt. Dieses Feld befasst sich mit der Anwendung menschlicher psychologischer Tests auf KIs, um ihre Verhaltensweisen und Entscheidungsfindungen zu verstehen. Überraschend ist, dass KIs ähnliche kognitive Verzerrungen und Lernfähigkeiten aufweisen wie Menschen. Allerdings zeigen sie auch einzigartige Muster, wie eine Vorliebe für bestimmte Antworten basierend auf der Häufigkeit von Buchstaben in Trainingsdaten. Trotz ihrer Fähigkeit, komplexe Berechnungen durchzuführen, fehlt es ihnen an einer echten „Theory of Mind“, also dem Verständnis anderer als unabhängig denkende Wesen, was ihre sozialen Interaktionen und strategisches Denken beeinträchtigt. Die Forschung in der Maschinenpsychologie könnte nicht nur Licht auf das Innenleben von KIs werfen, sondern auch neue Erkenntnisse über menschliche psychologische Prozesse liefern.
Quelle: Spiegel Online+
