Inmitten strenger Sparmaßnahmen plant der FDP-Verkehrsminister Volker Wissing, Millionen in die Entwicklung von Flugtaxis zu investieren, trotz interner Warnungen und potenzieller Risiken für den Steuerzahler. Der Fokus liegt auf dem Unternehmen Volocopter, welches hofft, seine Flugtaxis bald über deutschen Städten schweben zu lassen. Trotz einer finanziell angespannten Situation bei Volocopter und skeptischer Betrachtung durch Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC), die vor einem „Hochrisiko-Investment“ warnten, bleibt Wissing seiner Entscheidung treu. Diese Investition steht im Kontrast zu den allgemeinen Forderungen der FDP nach weniger Subventionen und einer marktorientierten Wirtschaft.
Zugleich ruft FDP-Finanzminister Christian Lindner zu erheblichen Einsparungen auf, wobei das Verkehrsministerium möglicherweise die größten Kürzungen vornehmen muss. Wissing, der bisherige Investitionen in das marode Schienennetz bevorzugte, sieht nun in Flugtaxis eine Priorität. Volocopter steht vor der Herausforderung, die notwendige Musterzulassung zu erhalten und gleichzeitig den Betrieb aufrechtzuerhalten, unterstützt durch internationale und nationale Investoren. Die Zukunft des Unternehmens scheint unsicher, insbesondere da eine vorherige Anfrage nach staatlicher Unterstützung durch Bürgschaften vom Land Baden-Württemberg aufgrund hoher Risiken abgelehnt wurde.
Die Diskussion um die Förderung von Flugtaxis durch Wissing wirft Fragen bezüglich der Prioritätensetzung und Risikobereitschaft in der Verkehrspolitik auf, insbesondere vor dem Hintergrund finanzieller Einschränkungen und dem Druck, effiziente sowie umweltfreundliche Mobilitätslösungen zu finden.
Quelle: Spiegel Online