Deutschlands Hochschulen befinden sich im digitalen Umbruch, angetrieben von der Pandemie und der zunehmenden Integration künstlicher Intelligenz (KI) in das akademische Leben. Eine Studie des Bitkom zeigt, dass 65% der Studierenden bereits ChatGPT nutzen, und weitere 22% dies in Betracht ziehen, was die verbreitete Kenntnis und das Interesse an dieser Technologie unterstreicht. Allerdings berichtet nur ein Drittel der Studierenden über vorhandene Regeln zum Umgang mit generativer KI an ihren Hochschulen.
ChatGPT wird vorrangig als Recherchetool und zur Erstellung von Zusammenfassungen genutzt. Ein Drittel der Studierenden setzt es auch zur Prüfungsvorbereitung ein, was die Debatte um die Fairness und den richtigen Einsatz von KI in Prüfungen und wissenschaftlichen Arbeiten anheizt. Während einige Studierende ein Verbot der KI-Nutzung für Haus- und Abschlussarbeiten fordern, sehen andere den Nutzen in der gezielten Schulung zum richtigen Einsatz dieser Technologien.
Trotz der digitalen Fortschritte sehen 73% der Studierenden deutschen Hochschulen im internationalen Vergleich noch im Rückstand. Die Mehrheit fordert mehr Investitionen in digitale Technologien und Infrastrukturen. Hybridmodelle aus Präsenz- und Online-Lehrveranstaltungen gewinnen an Beliebtheit, da sie Flexibilität und Wahlfreiheit bieten. Gleichzeitig laufen Prüfungen meist noch analog ab, und viele Studierende sehen Nachholbedarf in der digitalen Ausstattung und den angebotenen digitalen Services ihrer Hochschulen.
Lehrpersonal ist generell digitalen Technologien gegenüber aufgeschlossen, doch fehlt es teilweise an den nötigen Kompetenzen, diese effektiv einzusetzen. Studierende wünschen sich mehr Weiterbildungsmöglichkeiten, um ihre digitalen Fähigkeiten zu verbessern und besser auf die digitale Arbeitswelt vorbereitet zu sein. Der Bitkom-Präsident betont, dass eine starke Digitalisierung der Bildung entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ist und warnt davor, an der falschen Stelle zu sparen.
Quelle: Bitkom