Wenn es einen klaren Retro Trend dieses Jahr gibt, dann ist es der Punk. Musikalisch erfährt er in einer modernisierten Form eine grandiose Rückkehr, wie man dieses Jahr auch auf dem Hurricane Festival klar sehen und hören konnte. Es gibt eine neue Wirtschaftszeitung mit dem schönen Namen Business Punk. Und nun gibt es auch noch ein Buch mit dem Titel „Investment Punk“. Mir als echtem alten Punkrockveteran (der Beweis ist hier) geht diese Einvernahme natürlich deutlich zu weit- Widerstehen konnte ich dem Buchtitel dann aber doch nicht.
Der Bezug zum Punk ist schon sehr konstruiert und bemüht. Eigentlich geht es um etwas anderes: Ein erfolgreicher Investor verhöhnt die Mittelschicht und beschreibt genüßlich ihr baldiges Ende und ihre vermeintlich kranken Lebensentwürfe. Der Autor ist einem auf Anhieb unsympathisch mit seiner belehrenden Überheblichkeit.
Das ändert aber nichts daran, dass das meiste, was er dort in der Sache beschreibt richtig ist. Vielen Lesern dürfte das Buch erhebliches Unbehagen bereiten. Zu deutlich bekommen sie in vielen Dingen einen sehr unschönes Spiegelbild vorgehalten: Wie sie von ihren Arbeitgebern und ihren Banken abgezockt werden. Wie sehr Konsumzwänge Freiheit nehmen und einen in eine Falle nach der anderen tappen lässt.
Hier wird auf unangenehme aber für viele sicher sehr lehrreiche Weise erklärt, wie man richtig investiert, nach welchen Prinzipien sich Vermögen aufbauen lässt und vor allem, wie es todsicher nicht funktioniert.
So banal das Meiste ist, so fürchte ich, so neu dürfte es für viele sein.
Bewertung ***
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