Wenn ein Buch 30 Jahre nach seinem ersten Erscheinen ohne wesentliche Änderungen noch einmal erscheinen kann, sagt das viel über die Qualität der in diesem Buch geäußerten Gedanken.
Dawkins hat damals als einer der ersten die These geäußert, dass Menschen, wie alle Lebewesen auf der erde nichts anderes sind, als Überlebensmaschinen egoistischer Gene. So beunruhigend dieser Gedanke ist, so schlüssig wird er in dem Buch dargelegt. Es ist ein unglaublich einfacher mathematischer Algorithmus, der durch ständige Wiederholung eine so unendlich komplex erscheinenden Maschinerie wie einen Mensch erzeugen kann. Letztlich scheint nicht nur das Leben, sondern auch seine meisten sozialen Ausprägungen mathematisch erklärbar. Viele Dinge, wie Altruismus sind letztlich u.a. durch Spieltheorie erklärbare Egoismen unserer Gene.
Der Mensch scheint einer der ersten Überlebensvehikel zu sein, der in der Lage ist, den Fesseln der Gene zu entkommen.
Das Buch ist überaus unterhaltsam und verständlich geschrieben und man braucht zum Verständnis weder mathematische noch biologische Kenntnisse. In Ansätzen abstrahiert Dawkins bereits die mathematischen Mechanismen hinter den Genen und wendet sie auf kulturelle und soziologische Phänomene an. Er nennt diese Mechanismen Meme. Die Analogien die sich daraus ergeben sind verblüffend und bieten taugliche Erklärungen für merkwürdige soziale Verhalten. Es verwundert ein bisschen, dass die Memetik in den 30 Jahren seit Erscheinen des Buches so wenig beachtet wurde. Aber vielleicht ändert sich das ja noch.
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