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Lesen für KohleSachbuchWirtschaft

gelesen: Bücher zur Staatsschuldenkrise

Ich habe in den letzten Monaten aufgehört, die von mir gelesenen Sachbücher hier zu rezensieren. Das hat sich als ein Fehler herausgestellt. Ich kann mich tatsächlich deutlich besser an die Bücher erinnern, die ich in meinem Blog beschrieben habe. Also habe ich mir vorgenommen, wieder damit anzufangen.

Ich habe in den letzten Monaten ein paar Bücher zu der aktuellen Staatsschuldenkrise gelesen. Die Buchläden sind zur Zeit voll damit. Und die meisten Bücher überbieten sich bei ihren Untergangsprophezeiungen. Mich interessiert dieses Thema und ich finde die Presseberichterstattung darüber wenig hilfreich, um die Krise wirklich zu verstehen.

Das erste Buch zu dem Thema, das ich gelesen habe ist Boomerang, Europas harte Landung, Lewis

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Ich fand von Lewis „The Big Short“ unglaublich gut und entsprechend hoch waren die Erwartungen an dieses Buch. Sie wurden nicht ganz erfüllt. Das Buch ist ganz unterhaltsam aber doch sehr klischeehaft und oberflächlich. Er beschreibt seine Reisen in die Finanzkrisengebiete, wie Island, Griechenland und natürlich auch Deutschland. Wenn man die einzelnen Zusammmenbrüche noch mal so lesen muss, kann man sich nur wundern, wie es nur dazu kommen konnte. Im Nachhinein kann auch jeder Laie erkennen, dass das alles nicht gut gehen konnte.

Bewertung: ***

Wie eine Volkwirtschaft wächst und warum sie abstürzt, Schiff

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Die Entstehung der Staatschuldenkrisen in Form einer Metapher. Hierdurch wird sie sehr leicht verständlich und ist unterhaltsam zu lesen. Auch eher leichter Stoff mit nicht allzuviel Tiefgang.

Bewertung: ***

Schulden, die ersten 5000 Jahre, Graeber

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Von einem der Vordenker der Occupy-Bewegung geschrieben. Ein ziemlicher Wälzer und erfreulich ideologiefrei. Hier wird in großen historischen Zusammenhängen beschrieben, wo Adam Smith und die meisten heutigen Ökonomen daneben liegen wenn Sie die Herkunft und die Natur des Geldes beschreiben. Dabei wird tief in die Geldtheorie eingestiegen.
Nicht leicht zu lesen und vor allem das erste Viertel ist zäh. Der Aufwand lohnt sich aber. Auch wenn das Fazit für den Kapitalismus düster ausfällt. Es muss nach seiner Theorie zwangsläufig zum Kollaps kommen und die Signale sind mehr als deutlich zu erkennen. Fraglich ist seiner Meinung nach nur, wann es passiert. Je länger es dauert, um so heftiger wird es. Interessant ist seine Unterscheidung zwischen freier Marktwirtschaft und Kapitalismus. Während der Kapitalismus scheitern wird, sagt er der freien Marktwirtschaft auch weiter eine große Zukunft voraus.

Bewertung: ***

Schulden ohne Sühne, Konrad, Zschäpitz

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Ganz klar meine Empfehlung zu diesem Thema. Den Autoren gelingt das Kunsstück, das Thema in einfacher Sprache super leicht verständlich zu machen ohne dabei oberflächlich zu werden. Nach der Lektüre glaube ich verstanden zu haben, wie die ganzen Rettungsschirme und Stabilitätsmechanismen funktionieren sollen.

Leider machen auch diese Autoren wenig Hoffnung, dass wir aus der Nummer heile rauskommen werden. Es wird ausführlich beschrieben, welche Optionen die Regierungen noch haben und die sind ausnahmslos unangenehm. Sollte man vor der Lektüre noch Hoffnungen gehabt haben, dass es für den Einzelnen Möglichkeiten gibt sich persönlich durch Immobilien, Gold oder Aktien der Abrechnung entziehen zu können, dürften sich diese danach erledigt haben. Bei der Beschreibung, wie Regierungen in der Vergangenheit bei den bereits sehr zahlreich aufgetretenen Zusammenbrüchen ihren Bürgern die Rechnung präsentiert haben, wird einem ziemlich mulmig. Aber auch hier wird klar gemacht, dass eine Vorhersage, wann es zu einem Kollaps kommt nicht möglich ist. Es gibt auch noch Möglichkeiten, ihn mit unangenehmen Maßnahmen zu verhindern. Auch das ist nicht ausgeschlossen. Teuer wird es für uns in jedem Fall.

Bewertung:*****

 

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